Rückblick auf das Treffen der DFG Oldenburg/Ofenerdieker Wanderer und der CFA (Cholet-France-Allemagne) in Freiburg im Breisgau von Mittwoch, den 27. September, bis Sonntag, den 01. Oktober 2017
Reisebericht von Anneliese Ristig:
Aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen angereist, fünfzehn Teilnehmer aus Oldenburg, elf aus Cholet, mit der deutschen und mit der französischen Bahn, mit dem Pkw oder mit dem Flixbus, allein oder in der Gruppe, finden wir uns am Mittwochabend in Freiburg allesamt unternehmungslustig im Hotel ein. Die große Freude über das Wiedersehen mit einigen langjährigen Freunden mischt sich mit dem Vergnügen, auf dieser Reise neue Bekanntschaften zu machen. Das fängt beim ersten gemeinsamen Abendessen im Restaurant Feinhaid, einen Katzensprung vom Hotel entfernt, schon gleich gut an … und scheint sich auch auf die junge, fröhliche Bedienung zu übertragen, die mit sichtlicher Begeisterung französische Vokabeln hinzulernt, dabei flink und versiert alle Gäste versorgt.
Apropos Abendessen: die Verpflegung während der Fahrt stellt sich als ausgesprochen abwechslungsreich heraus, angefangen bei der Verköstigung im Feinhaid auf dem Solarcampus über zünftige Schwarzwälder Brotzeiten bis hin zum erlesenen Abschiedsmenü im Freiburger „Hotel zum Roten Bären“ – die Schwarzwälder Kirschtorte nicht zu vergessen, von der man mindestens zwei unterschiedliche Sorten kosten muss um vergleichen zu können, welche besser schmeckt …
Freiburg ist unbestreitbar schön, strahlt einen besonderen Charme aus. Unsere beiden Stadtführungen (die eine in deutscher, die andere in französischer Sprache) vermitteln uns am Donnerstagmorgen zahlreiche Einblicke in die offenkundigen und versteckten Besonderheiten der Stadt.
An den folgenden Tagen wird es genügend Möglichkeiten geben, nach eigenem Gutdünken und persönlichen Interessen folgend die Stadt besser kennen zu lernen. Kleine Gruppen finden sich rasch zusammen, die einen haben Lust auf einen ausgedehnten Bummel über den lebhaften Markt, andere streifen durch die Altstadt, suchen nach typischen Souvenirs oder fahren mit der Straßenbahn los, um weitere Stadtviertel zu besuchen. Einige lauschen einem Orgelkonzert im Freiburger Münster.
Auf drei Ausflügen erkunden wir die Region mit einem Reisebus, lassen uns in beiden Sprachen durch die Orte Endingen und Staufen, ebenso durch die Rokoko-Bibliothek Sankt Peter führen, durchqueren das Höllental und – Freunde der in Frankreich wie in Deutschland bekannten Serie „Schwarzwaldklinik“ aufgepasst! – das Glottertal, flanieren gemächlich am sonnigen Ufer des Titisees.
Der Schwarzwald stellt sicher zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Reiseziel dar. Wenn man die Landschaft im sich färbenden Herbstlaub erlebt, beleuchtet von einer sanften Spätsommersonne, dann ist man einfach ein Glückspilz. Aber da fehlt doch noch etwas …
„Wo bin ich? Welches schöne Land!“ – „Weinberge! Seh ich recht?“ – „Und Trauben gleich zur Hand?“ (Goethes Faust I, Verse 2316-2318). Genau. Natürlich wandelt man in Staufen auf den Spuren des sagenumwobenen Doktor Faustus, der dort als Alchimist tätig war, sich von einem Teufel verführen ließ, im Jahre 1540 von ihm höchstpersönlich im Gasthaus Löwen abgeholt wurde und von dort stracks zur Hölle fuhr. Und natürlich lassen auch wir uns hier verführen: vom Badischen Wein.
Wir erleben auf unserer Reise zwei Weinproben, jeweils eingebettet in eine zünftige Mahlzeit, und lernen dabei nicht nur erlesene Weine kennen: In Endingen erfahren wir in einem lebhaften poetischen Vortrag höchst Erstaunliches und Merkwürdiges über die Verknüpfung von Wein und Wissenschaft, Liebe und Gesundheit. In den historischen Gebäuden des Weingutes Peter Landmann besichtigen wir die eindrucksvollen Kellerräume und kosten zunächst (wie könnte es anders sein) den Doctor-Faust-Sekt, gefolgt von vier weiteren ausgewählten Weinen, französische Rotweinklassiker inbegriffen. Auch die Weinkenner unter uns sind restlos überzeugt.
Das Abschiedsessen im Roten Bären beginnt gleichfalls mit einem Glas Sekt im Kellergewölbe des historischen Hotels. An diesem Abend bedanken wir uns herzlich für die reibungslose Organisation und die Vielfalt des Programms und genießen ein letztes Mal die gemeinsame Geselligkeit in der deutsch-französischen Runde.
Am Sonntag trennen sich unsere Wege, es geht zurück nach Cholet und nach Oldenburg. Das Abschiednehmen am Bahnhof von Freiburg fällt niemandem leicht. Aber so viel ist gewiss: Dies war nicht unsere letzte gemeinsame Reise.