Aktuelle Situation

In der konkreten Arbeit der Gesellschaft zeigt sich, dass die Mitgliederzahl erfreulich groß ist und sich keine Tendenz zur Schrumpfung abzeichnet (die DFG Oldenburg ist eine der größten in ganz Deutschland). Es ist aber nicht zu übersehen, dass die Intensität der Teilnahme am Leben der Gesellschaft, konkret: die Beteiligung an den jeweiligen Veranstaltungen insgesamt verhältnismäßig gering ist, und dass die Arbeit des Vorstands nicht in besonderer Weise durch Anregungen von den Mitgliedern unterstützt wird. Aber auf der anderen Seite gibt es sowohl für die DFG als solche als auch für alle Vernünftigen keinen Zweifel, dass die vor fünfzig Jahren formulierten Ziele, nämlich Deutschland und Frankreich im Sinne eines gemeinsamen Europa einander näher zu bringen, nach wie vor aktuell sind und dass es darauf ankommt, jeweils n e u e Generationen von der Notwendigkeit dieser Arbeit zu überzeugen. Gerade die neuen Bedrohungen führen zu der unabweisbaren Forderung, aus „fremden Freunden“ mindestens „gute Bekannte“ zu machen.

Eine die aktuelle Situation besonders kennzeichnende Problematik ist die Schwierigkeit, für die Arbeit der Gesellschaft junge Leute zu gewinnen angesichts der Tendenz, sich zwar für bestimmte Ziele zu engagieren, aber feste Organisationen zu meiden. Immer erneute Versuche, eine besondere Jugendgruppe innerhalb der DFG zu etablieren, haben bisher nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt. Auch die nahe liegende Zusammenarbeit mindestens mit den Schulen, in denen Französisch zum Lehrangebot gehört, ist nur punktuell gelungen. Für alle, die in der Deutsch-Französischen Gesellschaft arbeiten und mit ihr verbunden sind, gibt es dennoch keinen Anlass zu bloß wehmütigem Rückblick. Vielmehr sind Unterstützung durch politische Institutionen wie etwa durch die Stadt Oldenburg, durch die lokale Presse, also die Nordwest-Zeitung, sind Zusammenarbeit mit den vielen inzwischen entstandenen binationalen Gesellschaften, sind eher offizielle Kontakte mit Kultureinrichtungen und private Beziehungen zwischen Deutschen und Franzosen in Oldenburg und in Frankreich, insbesondere in Cholet, ermutigend, die Arbeit zu Beginn eines neuen halben Jahrhunderts fortzusetzen!