2011 – Versailles

Reisebericht von Horst Barelmann:

Garten von Schloss Versailles (Foto: Christine Rüppell)

Reise der Deutsch-Französischen Gesellschaft Oldenburg e.V.

vom 08. Juli bis zum 15. Juli 2011

Eine Genießerreise nach Versailles auf königlichen Spuren

Die diesjährige Studienreise der DFG führte mit 36 Teilnehmern einschließlich der Präsidentin Catherine Rüppell und ihrer Tochter Christine nach Versailles.

Versailles mal ganz entspannt – auf den Spuren des großen

Königs Ludwig XIV. – Louis le Grand – le Roi-Soleil

war das Motto, und entsprechend war die Programmgestaltung und auch der gewählte Reisetermin mit den Sonderveranstaltungen.

Die Hinfahrt mit dem Bus der Firma Alwin Schür aus Friesoythe mit dem Chef am Steuer verlief problemlos. Die Zusammenarbeit hat sich seit Jahren bewährt – das von Alwin servierte zweite Frühstück kurz hinter der niederländischen Grenze hat allen Reiseteilnehmern hervorragend geschmeckt.

Die Stunden der Anreise ab der französischen Grenze wurden von unserer Reiseleitung dann zur Vorbereitung und Einstimmung auf unser Reiseziel genutzt.

Es wurde der Reiseablauf noch einmal erläutert (Catherine und ihre Tochter hatten den exakten Reiseablauf durch eine Vorabreise vor Ort detailliert abgesprochen – wo erlebt man so etwas bei anderen Reisen?). Es wurden aber auch „Steckbriefe“ verteilt über Personen, denen wir  in Versailles evtl. „begegnen“ könnten, und außerdem erhielten wir eine Kurzeinweisung in barocke Musik mit Hörproben und besonderen Hinweisen auf den von Ludwig XIV. für Tanz und Musik  besonders favorisierten Komponisten Lully.

Der Tag klang aus mit einem gemeinsamen Abendessen in dem nahe beim Schloss gelegenen „ Novotel Château de Versailles“, wo wir für die 7 Nächte gut untergebracht waren.

Ab dem nächsten Morgen näherten wir uns dem Schloss und dem König nach einem hervorragend geplanten Ablauf mit genügenden Ruhezeiten.

Zunächst versammelten wir uns am Denkmal des Königs am Place d’Armes zu einer Führung durch die um das Schloss herum entwickelte Stadt Versailles.

Abends dann die ersten Höhepunkte der Reise:

„Sérénade“ mit barockem Tanz im Spiegelsaal

sowie anschließend

„Grandes Eaux Nocturnes“ im Schlossgarten

Der – renovierte – Spiegelsaal mit Tanzpaaren in barocken Kostümen zu barocker Musik, die die verschiedenen Tänze der Zeit gekonnt demonstrierten.

Dann im Garten, alle Fontänen waren in Betrieb und einige „tanzten“ zu der Barockmusik bei Beleuchtung, dazu noch viele Besucher in alten Kostümen und anschließend ein großartiges Feuerwerk:

Ein wahrhaft königliches Erlebnis

Der nächste Tag war dem königlichen Garten gewidmet.

André le Nôtre – der berühmteste Barockgartenarchitekt – hat den Garten in enger Abstimmung mit seinem König geschaffen. Dazu die Wasserspiele und Brunnen mit den Prunkvasen und Statuen.

Christine hat uns den Garten nach einem Ablaufplan, den Ludwig XIV. persönlich verfasst hat, erklärt und erläutert (in Verbindung mit den „Grandes Eaux Musicales“). Eine großartige Leistung – vielen Dank an Christine für ihren ganztägigen Einsatz.

Ein wahrhaft königlicher Garten

Zwei Tage später waren wir dann nach gründlicher Vorbereitung im Schloss Versailles. Catherine hatte uns noch über das Essen am Hof sowie das Leben am Hof einschließlich der damaligen hygienischen Verhältnisse informiert.

Das Schloss wurde ab 1661 für Ludwig XIV. ausgebaut und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur französischen Revolution die Residenz der französischen Könige Ludwig XIV., Ludwig XV. und Ludwig XVI. Es ist eines der größten Paläste Europas und eines der Höhepunkte europäischer Schlossbaukunst.

Wir hatten eine Führung durch die „Grands Appartements“ mit dem Spiegelsaal –  der auch für die deutsche Geschichte von Bedeutung war –  bis zum Schlafzimmer des Königs – Mittelpunkt des Schlosses und damaliger Mittelpunkt ganz Frankreichs. Bei dieser Führung wurden wir mit vielen anderen Besuchern durch die Räume „geschoben“.

Der zweite Teil der Führung durch die Appartements von Louis XV. und Louis XVI. war dann schon sehr viel angenehmer – weil er nur für unsere Gruppe stattfand. Hierbei hatten wir die Möglichkeit neben den Privatgemächern dieser Könige auch noch die Schlosskirche zu betreten und mit einem Teil der Gruppe das monumentale Theater zu sehen.

Die französischsprachigen Führungen wurden jeweils von Catherine und Christine für die Nicht-Sprachkundigen übersetzt. Vielen Dank.

Alle Teilnehmer waren beeindruckt von diesem großartigen Bauwerk.

Ein wahrhaft königliches Schloss

Zur Abrundung der Besichtigungsthematik haben wir noch den Ort des ehemaligen Privatschlosses der Könige, Marly-le-Roi, und das Schloss in Chantilly besichtigt.

Chantilly beeindruckte mit dem Neubau des Schlosses aus dem 19. Jahrhundert mit seiner berühmten Bibliothek und Bildersammlung sowie seinem Marstall. Nicht zu vergessen der Garten, der ebenfalls von Le Nôtre gestaltet wurde und das Hameau (Dörfchen) im Garten, welches Vorbild für das von Marie Antoinette im Garten der Trianon-Schlösser geplante Hameau gewesen sein soll.

Einige Reiseteilnehmer ließen es sich auch nicht nehmen, im Garten von Chantilly den Erdbeerkuchen mit der berühmten Chantilly-Crème zu verzehren.

Nachdem wir auch noch die hochsehenswerten Trianon–Schlösser und das dortige Hameau besichtigt hatten, fuhren wir zum Abschluss der Reise nach Paris zur Kathedrale von Saint-Denis.

Die jetzige Kirche von Saint-Denis gilt als ein wichtiger erster Bau der Gotik. Die Kirche war vom 6. Jahrhundert bis 1830 Grablege fast aller französischen Könige. Die Grablegen wurden allerdings während der französischen Revolution schwer beschädigt.

Christine hatte sich auch für diese Führung hervorragend vorbereitet und erläuterte uns umfassend die verschiedenen Arten der Grabdenkmäler.

Hier gab es also auch die Grabdenkmäler der uns in den letzten Tagen immer wieder begegneten Könige Ludwig XIV, Ludwig XV. und Ludwig XVI. sowie ihrer Königinnen.

Wahrhaft königliche Grabdenkmäler

Abschließend ist zu sagen: Die Reise bestand aus einer Aneinanderreihung von Höhepunkten. Sie war bis ins Detail hervorragend geplant. Wir sind tief in die Geschichte der französischen Könige der Zeit eingestiegen, haben viel von der Schloss- und Gartenbaukunst der Zeit erfahren und konnten alles bei bestem Reisewetter genießen.

Auch die vorbereiteten gemeinsamen Essen einschließlich des pique-nique im Wald von Marly waren Höhepunkte der Reise.

Frau Dirks-Fey dankte mit ganz lieben Worten unserer Präsidentin und ihrer Tochter sowie unserem Alwin für Alles. Dem ist nichts Weiteres hinzuzufügen.

Nur eines: Wir freuen uns auf eine weitere Reise im nächsten Jahr.