2008 – Normandie

Reisebericht von Karin Fleckenstein:

Normandie 1944 – Ein Reisebericht

17. – 25. Juni 2008

Am 17. Juni begab sich eine kleine Gruppe von 23 Personen auf die Reise. Unsere Präsidentin Catherine Rüppell hatte sich zum Ziel gesetzt uns ihre Heimat zu zeigen. So war ihre Heimat- und Studienstadt Rouen Anfang und Endpunkt dieser Fahrt.  Die Teilnehmer waren nicht nur bereit, sich an Natur und Kultur und erfreuen, sondern wollten sich eben auch auf das dunkle Kapitel des 2. Weltkriegs einlassen. Den militärhistorischen Teil hatte Dr. F. Rüppell übernommen, der sich seit vielen Jahren intensiv mit der Geschichte des 2. Weltkriegs beschäftigt. Nicht nur Catherines Heimatstadt sahen wir bei einer gründlichen Führung durch sie selbst, sondern auch die große Stadt Caen. Dorther kam Wilhelm der Bastard, späterer Wilhelm der Eroberer genannt. Wenn nicht deutschsprachige Führungen möglich waren, wurden die französischen Führungen von Catherine kongenial übersetzt.

An vielen Standorten wie an der Pegasus-Brücke, im „Grand Bunker“ Ouistreham (ein mehrstöckiger deutscher Bunker, voll eingerichtet), den „Batteries de Longues“ (Teil des Atlantikwalls), Arromanches (Landestrand) und Falaise (Kesselschlacht) sowei bei dem Besuch zweier großer Soldatenfriedhöfe waren wohl alle sehr bewegt. Auf dem Soldatenfriedhof bei Bayeux liegen Angehörige von 11 Nationen. Unser Schatzmeister Christian Büschen legte dort beim großen Kreuz ein Gesteck im Namen der DFG nieder, und wir verharrten in stillem Gedenken. In Caen hat man im „Mémorial de la Paix“ die Geschichte beider Weltkriege aufgearbeitet; uns wurde reichlich Zeit gegeben, nach eigenen Wünschen alles anzusehen.

Die französische Nationalheldin Johanna von Orléans wurde gebührend gewürdigt, und wir fuhren am Haus von Charlotte Corday vorbei und lernten, dass sie 1793 Marat umgebracht hatte. Natürlich kam die Landeskunde auch zu ihrem Recht. Kirchen: große Kathedralen wie in Rouen und die beiden Abteikirchen in Caen, aber auch kleinere romanische Kirchen und dann die große beeindruckende Ruinenanlage Jumièges. Wir fuhren langsam an den klassischen Badeorte Trouville und Deauville vorbei, hatten Gelegenheit, das Fischerdörfchen Honfleur anzusehen und natürlich durften wir mit moderner Technik im Ohr den Teppich von Bayeux ansehen. Mehrere Tage wurde die Reisegruppe von einem befreundeten französischen Ehepaar begleitet und in der südlichen Normandie stieß Catherines Cousine Françoise zu uns.

Gegen Ende der Reise kam die „praktische“ Landeskunde: ein Mittagessen in einer Ferme Auberge, ein köstliches „Pique-Nique“, die Besichtigung einer kleinen Calvados-Brennerei (mit Verkostung und Kaufmöglichkeit) und der Besuch eines Bauernhofs, auf dem Camembert aus der Milch von echten normannischen Kühen hergestellt und privat vermarktet wird. Oft kleine Nebenstraßen fahrend, konnten wir die weite, friedliche und auch liebliche Landschaft genießen. Zur Freude der Unterzeichnenden hörten wir einen Vortrag über die Pferdezucht in der Normandie. Am einzigen Sonntag der Reise wurden wir in Muße durch die Gärten des Schlosses Brécy geführt. Durch gut eingeplante Freizeit konnten wir die vielfältigen Eindrücke gut verarbeiten und durch die ruhig gelegenen Hotels war man jeden Morgen wieder frisch und ausgeruht. Alwins Reisedienst aus Friesoythe hat sich gut bewährt und wir hoffen auf viele weitere Reisen in diesem Stil.